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baraC - 31. Jan, 00:08
Gatterheben in Strahl
Einmal im Monat hocke ich im Keller eines mir gänzlich...
jiss - 6. Mai, 12:26
Es wäre verstörender
schritte Graf Friedrich von Isenberg als rotes Handy...
jiss - 26. Feb, 19:37
Es ist verstörend
seinen ehemaligen Mathematiklehrer im TV als rotes...
jiss - 26. Feb, 19:15
Wow!
Danke fürs Kompliment. Es hat auch Spaß gemacht, darüber...
jiss - 25. Feb, 16:51

Samstag, 6. Mai 2006

Gatterheben in Strahl

Einmal im Monat hocke ich im Keller eines mir gänzlich unbekannten Mannes, trinke Wein und lausche seinen Ausführungen:

„Du betrittst ein hohes gotisches Studierzimmer. Draußen Nacht. Gewitter zieht auf. Rechterhand ein Regal mit Zaubertränken, Schriftrollen und Silberpokalen. Links die stinkende Leiche einer fehlgeschlagenen Kreuzung zwischen Mensch und Frostwurm. Ein fleischiger Fühler ragt aus ihrer Stirn. Fackeln beleuchten eine Truhe in der Zimmermitte. Du hast Dietriche im Gepäck. Was tust du?“
„Ich öffne ein Fenster und lasse erstmal Luft in die Bude.“
„Die Truhe schaut aber äußerst wertvoll aus.“
„Ich mag nun mal Gewitter!“
„Aha.“

Der mir gänzlich unbekannte Mann verdreht die Augen, nimmt einen großen Schluck Met und fragt die anderen: „Was tut ihr?“
„Wir öffnen die Truhe, Meister!“, tönt es wie selbstverständlich aus sieben Mündern. Es ist Freitag. Rollenspieltag. Ich bin Paladin unter Fürst Strahl in der Stadt Strahl und habe mich von einer Freundin überreden lassen, regelmäßig an diesem Irrsinn teilzunehmen. Im Keller eines Bekannten, dessen Klospülung kaputt ist, den man aber ehrfürchtig „Meister“ nennt, weil er die Gruppe eloquent durch das Abenteuer führt. Vor mir auf dem Tisch liegen Chips, Colaflaschen und bunte Würfel, die so viele Seiten haben, dass es sie eigentlich gar nicht geben dürfte. Und mein Charakterbogen, auf dem ich jederzeit nachlesen kann, dass mein Paladin einerseits schlau genug ist, böse Schwingungen auf 18 Meter Entfernung wahrzunehmen, andererseits dämlich genug, den 10. Teil seiner Beute der Kirche abzutreten. Den Rest kapiere ich nicht. Was hat es mit der Eigenschaft „Gatter anheben – 13 %“ auf sich? Ich trage 5 Elektrummünzen bei mir und bin 14 Punkte schön. Zu Beginn schenkte mir der Meister großzügig ein Eselchen. Es heißt Caesar, hat eine Moral von 6 und wurde während der letzten Rast von einem bösartigen Huhn versteinert. Zusammen mit unserem Magier. Seitdem klemmen beide in meiner linken Armbeuge, weil ich stark genug bin, sie bis zum nächsten Tempel zu schleppen, wo ein Heiler sich ihrer annehmen wird. Meine rechte Hand hält ein Langschwert. Womit habe ich im Studierzimmer dann eigentlich das Fenster öffnen können? Das sollte der Meister wissen, denke ich und will schon intervenieren, als sich mein Sitznachbar an mich wendet:

„Der ist ja süß!“, raunt er und blickt begehrlich auf meinen kleinen blauroten Radiergummi.
„Du darfst ihn dir ruhig mal ausleihen“, ermuntere ich Progowitz; im Rollenspiel als Zwerg - im Leben als Richter unterwegs. Mehr weiß ich nicht über ihn, aber seine Fähigkeit, Gatter anzuheben, liegt bei satten 19 %, wie ich mit einem schnellen Blick auf seinen Charakterbogen konstatiere. Mir persönlich ist Progowitz zu laut. Außerdem reißt er ständig das Spielgeschehen an sich. Zuletzt in der behaglichen Taverne, wo er säuisch lachte und der Magd befahl, sechs Krüge Bier auf ihrem wogenden Busen heranzuschaffen.
„Das schaffst du nicht!“, meinte der Meister. „Es sei denn du würfelst mit dem W20 über 17.“
„Was ist ein W20?“, flüsterte ich meiner Freundin ins Ohr.
„Ein Würfel mit 20 Seiten.“
„Aha! Und warum muss er über 17 kommen?“
„Wenn er seinen Thakowert von der Rüstungsklasse der Magd abzieht, Boni addiert und Malus subtrahiert – was bleibt dann?“
„17?“ Ich schlug auf den Tisch und lachte säuisch.
„Das kommt schon noch“, warf der Magier gönnerhaft ein. „Du spielst zum ersten Mal. Wir machen das bereits seit Jahren.“
„Hey Magier - was mischst du dich überhaupt ein?“, bellte Progowitz. „Du bist versteinert. Also halt gefälligst die Klappe!“
Der Zwerg würfelte eine 4. Dann flog er aus der Taverne.

„Paladin!“, reißt mich der Meister aus meinen Gedanken. „Nachdem du das Fenster geöffnet hast, zerfällt der stinkende Kadaver am anderen Ende des Raumes zu Staub und hinterlässt eine schimmernde rote Feder. Sie sieht wertvoll aus. Was gedenkst du zu unternehmen?“
„Ich lasse die Versteinerten fallen und schließe äßma das Fenster.“
Allgemeine Entrüstung: „Was?“
„Ich schließe das Fenster. Was ist daran verwerflich?“
Der Meister räuspert sich. „Du kannst die Versteinerten nicht einfach fallenlassen. Sie gehen zu Bruch.“
„Na dann lasse ich das Fenster auf und untersuche lieber diese Feder.“
Allgemeine Entspannung: Hört hört …
Progowitz: „Na bitte! Geht doch.“
„Die Feder erreichst du aber erst in der dritten Runde. Sie liegt sehr weit weg“, stichelt der Meister.
„Bah! Dann mache ich eben eine beherzte Flugrolle.“
„Dazu musst du mit dem W8 mindestens auf 7 kommen. Und es gibt natürlich Punkteabzug wegen deiner Traglast.“
„Kann ich diese blöden Versteinerten denn nicht mal für eine Minute absetzen?“
„Nö.“
Ich würfele eine 8, erreiche die Feder schnappe sie mir. Dabei verliere ich Caesar und den Magier. Scherben bedecken den Boden.
„War ja klar“, kläfft Progowitz.
„Frag du mich noch mal nach meinem Radiergummi!“
„Ich möchte die Truhe endlich mal auf Fallen untersuchen“, klagt meine Freundin, Diebin unter Fürst Strahl in der Stadt Strahl. Schönheitsfaktor: 18 – Gatter anheben: Fehlanzeige! Tscha … schön aber dusslig, denke ich gehässig und blicke verstohlen auf die Uhr. Wo sind nur die letzten sieben Stunden geblieben? Eine ältere Dame huscht an der Kellertür vorbei, spannt eine Wäscheleine quer durch den Flur und hängt zwei weiße Mieder auf.
„Wann kommst du endlich hoch essen, Junge?“ kräht sie zu uns hinein. Eine Persilwolke weht ins Zimmer.
„Nicht jetzt!“, winkt der Meister ab. Und dann: „Du hast keine Falle entdecken können. Was machst du als nächstes?“
„Ich öffne das Schloss mit einem Dietrich.“
Der Meister kramt in seinen Unterlagen. „Du bist gerade dabei, das Schloss zu knacken, als der Truhe plötzlich handlange Zähne entwachsen. Sie beginnt zu glühen und greift die Gruppe an. Was tut ihr?“
„Es gibt heut Königsberger Klopse!“
„Ich sollte ihr einen W6 an die Stirn pfeffern“, brummt Progowitz.
„Und viele Kapern!“
„Gibt’s eigentlich Gatter im Raum?“, will ich wissen.
Der Meister packt genervt seine Blätter zusammen. „Lassen wir es für heute gut sein. Ihr habt euch gut geschlagen und 1500 Erfahrungspunkte gesammelt. Die Werte berechnen wir das nächste Mal.“

Morgen ist es wieder soweit. Ich werde im Keller eines mir gänzlich unbekannten Mannes hocken, Wein trinken und seinen Ausführungen lauschen. Vielleicht retten wir ein Centaurenbaby, womöglich werden wir von Goblins angegriffen, sicher aber werde ich versuchen, mal ein Gatter anzuheben.

Sonntag, 26. Februar 2006

Es wäre verstörender

schritte Graf Friedrich von Isenberg als rotes Handy verkleidet durch das alte Severinstor, während man meinem ehemaligen Mathematiklehrer Arme und Beine abhiebe und ihn unhöflich aufs Rad flöchte. Zugegeben.

Es ist verstörend

seinen ehemaligen Mathematiklehrer im TV als rotes Handy verkleidet in der Kölner Südstadt durch das alte Severinstor schreiten zu sehen, vor dem man 1226 Graf Friedrich von Isenberg so unhöflich aufs Rad geflochten hatte.

Samstag, 25. Februar 2006

Dann steht er wieder

unbeweglich inmitten der Feiernden. Wollpullover, Bundfaltenhose, Tennissocken. Ganz in weiß bis hin zu den Turnschuhen. Das Haar indischgelb wie der Harn einer mit Mangoblättern gefütterten Kuh. Ludwig feiert. Er hält eine Flasche Bier und raucht. Den Qualm bläst er mit gespitzten Lippen zur Decke. Nach jedem Zug verlagert er das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Er ist schon lange hier und lässt Lisa, das Mädchen mit der Sonnenbrille und dem cremefarbenen Cowboyhut nicht aus den Augen. Sie sitzt, die schlanken Beine übereinander geschlagen, gelangweilt auf einem der drei Stühle. Um ihn herum tanzen und singen die Verkleideten. Zwei Hunnen sinken auf die Knie und wiegen rhythmisch ihre Oberkörper hin und her, während ein Inder herumgeht und Eierlikör aus einem zusammengerollten Gebetsteppich verteilt. Ludwig lehnt ab. Er hat die Hände voll und trinkt Bier in großen Schlucken. Neben dem Buffet begreift der Tod, dass die lächelnde Fee nichts unter ihrem Rock trägt und legt rasch die Sense beiseite. Wenig später spritzt Bratensaft auf Ludwigs rechten Schuh. Der Fleck hat die Form einer Libelle. Ein Zeichen! Ludwig bückt sich, stellt die Bierflasche auf dem Boden ab und bahnt sich einen Weg zu den Stühlen. Ihm ist schwindelig. Das Gehen bereitet ihm Schwierigkeiten. Tief sinkt er in den Teppich ein. Von der Decke fallen Luftschlangen. Ein Clown hängt dort oben, eine Salzstange mit aufgespießten Gurkenscheiben zwischen den Zähnen. Ludwig blickt zu Lisa, die auf ihrem Stuhl langsam an der Wand auf und ab fährt. Eine große Frau in geringelter Strumpfhose sitzt auf ihrem Schoß. Sie trinken aus einem Glas. Dann kichern sie und küssen sich heftig. Der Cowboyhut rutscht zu Boden. Ludwig hält inne, wankt und leert seinen Mageninhalt über die Libelle. Dann steht er wieder. Unbeweglich inmitten der Feiernden. Wollpullover, Bundfaltenhose, Tennissocken. Ganz in weiß bis auf die Turnschuhe ...

Freitag, 17. Februar 2006

Frau K. beklagt sich

trotz strengster Diät kein Gramm abzunehmen. Seit Wochen ernähre sie sich ausschließlich von vegetarischer Rohkost, treibe regelmäßig Sport, verschmähe alkoholische Getränke, ja, sogar ihren morgendlichen Kaffee und kippe, so sie, stattdessen täglich vier große Kannen entschlackenden Tee. Nun ist Frau K. nicht mit einem Körper gesegnet, der seine überflüssigen Pfunde an bereits vorhandenen Rundungen durchaus verführerisch hervorzuheben vermag: Lange Füße, Storchenbeine, ein raumgreifendes, außergewöhnlich flaches Hinterteil, das – ich sah dergleichen nie – nach geglückter Annektierung der hinteren Oberschenkel nun bestrebt zu sein scheint, Richtung Hals zu wachsen und sich auf dem Weg dorthin peu a peu den gesamten Oberkörper einzuverleiben. Da gibt es weder Hüfte noch Taille, nur diesen erstaunlichen Blickfang, diesen alles dominierenden, gewaltigen Arsch. Als wäre das nicht Strafe genug, hockt obenauf ein winziger Kopf, von dem man sich gar nicht vorstellen kann, dass er es in seiner Funktion als Trichter all jenen Sauerkrauteintöpfen, Rote-Rüben-Suppen, Maultaschen, Wurstkränzen und Karamellbonbons ermöglichte, mit den Jahren ein Gesäß von den Ausmaßen eines kleinen Scheunentors hervorzubringen. Doch dann sehe ich diese Gier, wenn Frau K. in ihre Salate abtaucht, das fickrige Gestocher, die unterdrückten Seufzer, das Grunzen, Schaufeln, Knacken und Malmen, der im Kautakt wippende Kopf, die rhythmisch geknetete Serviette, der verschleierte Blick, das verschmierte Gesicht, die schäumenden Mundwinkel, der besudelte Tisch, die hastig verschluckten und anschließend schamlos heraus poppenden Gase. Dann verschwimmt alles kurz vor meinen Augen und ich sehe ein Gelage, fette, glänzende Leiber, die auf allen Vieren um einen gebratenen Ochsen am Spieß herumkriechen und dabei gutturale Laute von sich geben Und ich weiß: eine Diät ist für Frau K. so nützlich wie ein Hut mit Henkeln.

Sonntag, 12. Februar 2006

Wenn frühmorgens rein zufällig auf dem Teppich

neben dem Bett eine große, abgenagte Putenkeule liegt und man sich sekundenlang fragt, welche Streiche einem das Auge mal wieder spielt, sich daraufhin - noch im Traume wähnend - irritiert umdreht, aber der zweite und dritte Blick das gleiche absurde Stillleben zeigen, hat man entweder seltsame, nächtliche Bedürfnisse oder einen falsch erzogenen Hund.

Samstag, 11. Februar 2006

Es gibt diese Tage

an denen man so recht nichts mit sich anzufangen weiß und selbst das Lesen nicht die erhoffte Zerstreuung bringt. Dann ist es schön, das Zimmer abzudunkeln, eine Kerze zu entzünden und sich ganz auf ein Computerspiel einzulassen. In Thief beispielsweise schlüpft man in die Rolle des Meisterdiebes Garrett und huscht von Schatten zu Schatten durch eine mittelalterlich anmutende Stadt, stets die Geldbörsen der Wohlhabenden im Visier, immer auf der Hut vor den dümmlichen Stadtwachen. Ich spiele Thief seit einem Jahr immer mal wieder und habe herausgefunden, dass man durch vorsichtiges Agieren und geschickte Manöver die besten Erfolge erzieht. Also schleichen statt schlagen, warten und nicht gleich drauflos preschen. Ich versuchte auch die andere Variante, zog wie ein Berserker durch die Stadt, tötete jeden, der mich schräg ansah – auch Federvieh! - und wunderte mich später über die Fahndungsplakate, die plötzlich an allen Wänden prangten, die Aufschreie der Bürger „Da ist er!“ und die verstärkt umherwandernden Stadtwachen. Da blieb mir nichts anderes übrig, als mich in einer besonders schattigen Ecke zu verstecken und abzuwarten. Mitunter stundenlang. Die Stadt war groß, die Bürger aufgebracht, kurz: Garrett hatte verschissen und der Spielspaß war dahin. Heute bewege ich mich besonnen durch die verwinkelten Gassen, lösche Fackeln mit Wasserpfeilen, tätschle Hühner, plaudere freundlich mit den Marktschreiern und leere Schatztruhen nur, wenn die Besitzer die Köpfe abwenden, anstatt sie gleich abzuschlagen. Leider hat mich der allzu liebevolle Umgang mit den Geschöpfen in Thief etwas verzärtelt. Gerne vergesse ich meine Missionen, lehne mich lieber an den Marktbrunnen, ganz in die Betrachtung meiner Fußspitzen oder eines hübschen Türklopfers vertieft. Und als ich kürzlich vor einer alten Mine einen Zombie einsam im Geröll liegen sah, überkam mich grenzenloses Mitleid. Kurzerhand hievte ich mir den Rumpf über die Schulter und stapfte auf der Suche nach einer angemessenen Grabesstatt über die Hügel. Wer hätte ahnen können, dass das undankbare Aas auf meinem Rücken wieder lebendig werden würde? Es ging dann alles sehr schnell. Der Zombie stöhnte entsetzlich, richtete sich auf und ging in Angriffstellung. Davon überzeugt, die Sache friedlich lösen zu können, ließ ich mein Schwert stecken und drückte behende den Dialogknopf. Sekunden später war ich tot und fuhr beleidigt den PC herunter. Danach habe ich das Spiel monatelang nicht angerührt. Aber heute ist es wieder soweit und diesmal lasse ich Garrett brandschatzend und plündernd durch die Straßen ziehen, musikalisch untermalt von Wolf-Ferraris La Vita Nuova (op. 9) - Ha!

Jiss *dunkelt das Zimmer ab – entzündet eine Kerze – hasst Zombies*

Freitag, 10. Februar 2006

Nun turnen sie in Bayern auf den Häusern herum

und schaufeln mühsam die Schneemassen weg, bevor sie dann doch mit ihren Dächern krachen gehen. So bringt das ja auch nichts. Als Katastrophenleiterin würde ich einfach tieffliegende Hubschrauber und Düsenjets über die Ortschaften jagen. Die fegen alles frei. Zuvor müssten natürlich die Leute von den Dächern verschwunden sein.

*telefoniert mit dem Landratsamt*

Montag, 6. Februar 2006

Seit ich denken kann, habe ich das zweifelhafte Vergnügen

Menschen in entwürdigenden Situationen anzutreffen. Das fing mit der alten Dame in der Kirchenbank an, die sich unnatürlich steif bewegte und ärgerlich vor sich hinbrummte. Irgendwann fiel mir der Haken an ihrem Nacken auf. Sie hatte den Kleiderbügel noch im Mantel stecken. Es war ein Holzbügel. Bei der schlichteren Variante aus Draht hätte ich ja noch verstehen können: Die morgendliche Eile, der beherzte, obgleich zerfahrene Griff zum Mantel, das nervtötende Glockengeläut – da flutscht so ein dünner Draht schnell mal mit durch. Ich war froh, dass sie nicht noch die ganze Kleiderstange dort in ihrem Pelz verstaut hatte und machte sie auf das Missgeschick nur aufmerksam, weil sie sich am Haken hätte verletzen können. Mir war es peinlich – ihr nicht. Sie sagte so etwas wie „Ochejo?“, rupfte das Ding heraus, legte es neben sich auf die Bank und ging vergnügt zur Tagesordnung über. Wie mein Kollege, der sich gestern in der Annahme, seine Bürotür sei gut verschlossen, hingebungsvoll seine Labialfalten erst streichelte, dann auseinanderzog, streichelte, auseinanderzog – in schneller werdender Abfolge; vor einem kleinen Handspiegel. Mein Hüsteln ließ ihn kurz hochfahren, dann winkte er mir freundlich zu, klappte den Spiegel zusammen und führte ein polemisches Dienstgespräch. Heute beim Friseur geriet die schüchterne Auszubildende bei dem heiklen Unterfangen, einen Kamm abzulegen, ins Straucheln und klammerte sich so an einer der Hauben fest, dass es schon rührend anmutete. Vermutlich dachte sie, es hätte niemand bemerkt, aber ich habe das Ganze mit meiner Handycam festgehalten und werde es ihr das nächste Mal, wenn sie meint, mein Haar sei ja eigentlich blond, gehässig unter die Nase reiben.

Jiss (brünett)

BaraC nennt mich ja gern mal

käresta min und da hab ich eben mal nachgesehen, was es bedeutet. Wenn er nicht kärror, den Karren, meint, dann bleibt eigentlich nur noch kärestan, Liebste, was dem Ganzen näher käme, obwohl da ja noch ein "n" zuviel ist. Andererseits habe ich auch nichts Karrenartiges an mir. Unterm Strich klingts also ziemlich schmeichelhaft.

Jiss
*strahlt*

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Zuletzt aktualisiert: 31. Jan, 00:08

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