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baraC - 31. Jan, 00:08
Gatterheben in Strahl
Einmal im Monat hocke ich im Keller eines mir gänzlich...
jiss - 6. Mai, 12:26
Es wäre verstörender
schritte Graf Friedrich von Isenberg als rotes Handy...
jiss - 26. Feb, 19:37
Es ist verstörend
seinen ehemaligen Mathematiklehrer im TV als rotes...
jiss - 26. Feb, 19:15
Wow!
Danke fürs Kompliment. Es hat auch Spaß gemacht, darüber...
jiss - 25. Feb, 16:51

Samstag, 4. Februar 2006

Mit der ARD-Wetterfee drückte ich die Schulbank

und hätte früher nie für möglich gehalten, dass dieses befangene Mädchen einmal souverän Millionenhaushalte über Tief- und Hochdruckgebiete würde auf dem Laufenden halten können. Dabei zeichneten sich schon erste Starallüren ab, als sie nach einem mehrwöchigen USA-Aufenthalt glaubte, ihre Muttersprache verlernt zu haben und im Deutschunterricht verzweifelt nach dem Wort „Haustür“ rang, während man an ihren schnippsenden Fingern im Englisch-Leistungskurs locker hätte ein Teelicht entzünden können. Kurz: Sie raubte mir den letzten Nerv und kann auch heute vor ihrer Wetterkarte in ihren sportlich eleganten Anzügen nicht darüber hinwegtäuschen, nie auch nur einen einzigen Medizinball beim Zirkeltraining gefangen zu haben. Gewiss, heute wirkt sie nahezu perfekt vor der Kamera, aber kürzlich – ich hörte es genau – rülpste sie leise ins Mikrofon. Da kam wohl das Wetter wieder hoch.

Mittwoch, 1. Februar 2006

Man soll nicht viel auf Träume geben

aber es stimmt schon nachdenklich, wenn man an des Papstes rechter Hand ins libysche Meer geführt und vom Volk bejubelt wird. Nun gibt sich die Traumdeutung beim Papstbild recht vage: „Je nachdem, welches Bild Sie sich von ihm gemacht haben, empfinden Sie ihn jetzt im Traum entweder als gütig oder als verurteilend.“ Ich hatte mir nie ein Bild gemacht. Wir latschten einfach bierernst unter Hurra-Rufen knietief im Wasser umher. Danach gab mir jemand eine Büchse Bienenwachs in die Hand und befahl mir, eine Holzverkleidung zu polieren. Wie ich nun mal bin, befreite ich die Oberfläche mit einem Besen erstmal grob von Staub und Unrat. Dabei gab das Holz nach und legte etliche Leichenteile frei, was grundsätzlich auf eine Geburt im Freundeskreis hinweisen soll. Da passt sogar der Besen als Phallussymbol. Wenn ich nun alles zusammennehme und kombiniere, werde ich also bald Patentante, hm? Na, ein einfacher Anruf hätts auch getan.

Telefonbanking

Bandstimme: Sagen Sie Umbuchungen oder Umsätze.
Jiss: [selbstsicher] Überweisung!
Bandstimme: Wie bitte?
Jiss: Ü-ber-wei-sung.
Bandstimme: Entschuldigten Sie, aber ich habe Sie nicht verstanden. Umbuchungen oder Umsätze?
Jiss: ÜBERWEISUNG!
Bandstimme: Das war sehr undeutlich. Bitte wiederholen Sie. Umbuchungen oder Umsätze?
Jiss: [unterbricht] Überweisung, du Bumpf!
Bandstimme: Ich verbinde Sie jetzt mit einem Berater. Warteschleife und Musik.
Jiss [hängt ein, will keinen Berater, will Telefonbanking machen, wählt erneut]
Bandstimme: Umbuchungen oder Überweisung?
Jiss: [devot] Umbuchungen.
Bandstimme: Aus datenschutzrechtlichen Gründen wird Ihre Transaktion aufgezeichnet. Sind Sie damit einverstanden?
Jiss: Nein!
Bandstimme: Ich verbinde Sie jetzt mit einem Berater. Warteschleife und Musik.
Jiss [hängt ein]
[zwei Minuten später]
Jiss: UMBUCHUNGEN!
Bandstimme: Aus datenschutzrechtlichen Gründen wird Ihre Transaktion aufgezeichnet. Sind Sie damit ein…
Jiss: [angelegentlich] Aha!
Bandstimme: Wie bitte?
Stille.
Bandstimme: Ich wiederhole: Aus datenschutzrechtlichen […] sind Sie damit einverstanden?
Jiss: [zähneknirschend] Jo!
Bandstimme: Prima! Auf welches Konto soll überwiesen werden?
Jiss: [gibt die ersten drei Ziffern richtig, die nächsten zwei falsch an, verhaspelt sich komplett, will einhängen]
Bandstimme: [unbeirrt] Die Bankleitzahl bitte.
Jiss: 37 …
Bandstimme [zeitgleich] Verzeihung?
Jiss: 01, hm?
Bandstimme: [zeitgleich] Ich habe Sie nicht verstanden.
Jiss: Wie jetzt?
Stille
Jiss: [setzt alles auf eine Karte] 370 1 …
Bandstimme: [unterbricht] Würden Sie das nochmals …?
Jiss: Verdammt noch mal! [brüllt] 370 100 50!
Bandstimme: [ölig] Ich verbinde Sie jetzt mit einem Berater.
Jiss: [hängt ein und füllt ein Überweisungsformular aus]

Dienstag, 31. Januar 2006

Da gibt es dieses Foto von mir

auf dem es scheint, als trinke ich das erste Tässchen Kaffee nach geglückter Lobotomie. Das Bild strahlt eine stille Demenz aus. Großaufnahme, schwarzweiß, Augen halb geöffnet, ein Mund, der nicht weiß, ob er lächeln oder in die Tasse beißen soll. All das auf einem korrodierten Stuhl. Entsetzlich.

*verbrennt was*

Montag, 30. Januar 2006

Ich bin die Serviette meines Hundes

und frage mich, ob ich damit alleine stehe. Normal kann das ja nicht sein. Sobald er gefressen hat, rennt er wie angestochen hinter mir her, hat diesen Blick und gibt keine Ruhe, bis er sich die Schnauze an meiner Hose abgerieben hat. Ich schubse ihn weg - er schneppst zurück wie ein Gummiseil. Ein unwürdiges Gerangel. Das nervt! Ich will nicht wissen, wie oft ich schon mit Matzinger-Resten am Bein im Büro aufgetaucht bin. Oder in der Bahn. Es hat auch nichts mit Dominanzproblemen zu tun. Ich könnte mir jederzeit nach dem Essen auch bei ihm … ach, *winkt ab*

Sonntag, 29. Januar 2006

zero

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Aufbruch

Die Zeit stirbt Risse in die Brücke
die wir zwischen die Wolken spannten
um uns ganz oben zu begegnen.

Nun folgst du mir rückwärts durch die Nacht
und schneidest meinen Schatten vom Pflaster
Stunden quellen träge aus den Fenstern
hinter denen du schale Feste
mit dem Wein vom Vortag feierst.

Ich räume dir nicht mehr die Tage hinterher
und trage dein Lachen auf
Zwischen dir und mir
finde ich dich hundertfach
Und immer noch streife ich
nur, was außen.

Ich gehe dahin zwischen Zeilen
aus gefrorenem Weiß

John Franklin war schon zehn Jahre alt

und noch immer so langsam, dass er keinen Ball fangen konnte, schreibt Sten Nadolny in Die Entdeckung der Langsamkeit. Eine gute Freundin schenkte mir das Buch mit dem Hinweis, es doch auch mal mit der Langsamkeit zu versuchen. Sie fand das Taschenbuch im Sand vor einer Hütte in Thailand, zurückgelassen von einem Pärchen, das sich nachts zuvor lautstark gestritten hatte und früh morgens überstürzt abgereist war. War das Buch daran schuld? Ich wollt es wissen, las und wurde langsamer.
Nach einigen Wochen gelang es mir schon ausgezeichnet beispielsweise auf die Frage nach dem Befinden erst dann zu reagieren, wenn ein gutes Stündchen verstrichen war. Was mir sonst unüberlegt rausrutschte, wurde wohl durchdacht, von allen Seiten beleuchtet und – so nichts Gravierendes dagegensprach – bekannt gegeben, obwohl der Fragesteller meist längst verschwunden war. „So lala!“, sagte ich in der Bahn zu den Mitreisenden, „Na, ausgezeichnet!“ an einen Gartenzaun gewandt, „Ganz schön beschissen!“ zu der Apothekerin, deren Frage ich später den Gnocchi à la minute auf meinem Teller nachdrücklich mit „Lieber die Tropfen“ beantwortete.
Nun ist ja das Schöne an der Langsamkeit, dass sie darüber nachzudenken zwingt, inwieweit es überhaupt nutzt, mit Informationen herauszurücken. Wen geht es überhaupt was an, wie ich mich fühle, woher meine Blässe rührt oder ob ich den Kaffee schwarz genieße. Auch ist von Belang, wer mich was fragt. Warum sollte ich Frau K. freimütig auf die Nase binden, wann, wohin und mit wem ich vereise? Sie könnte sonstwas mit der Information anstellen, sie an ihre polnischen Freunde verkaufen, Postkarten einfordern oder mir schlimmstenfalls hinterher reisen. Weitaus effektiver, Frau K. bei solchen Fragen stumm zu fixieren und nach einer guten halben Stunde bedächtig vier, fünfmal mit dem Kopf zu wiegen. Die Langsamkeit hat allerlei Vorzüge. Mittlerweile praktiziere ich sie überall dort, wo mich distanzlose Menschen nach der Uhrzeit fragen, Wechselgeld verlangen oder wissen wollen, ob es „sonst noch was sein darf“. Ob ich damit wie John Franklin umsichtig und bedächtig zum Frieden zwischen Menschen und Völkern beitragen kann, bleibt zu bezweifeln. Ziemlich sicher bin ich hingegen, dass eine zeitverzögerte Reaktion der Grund für das schwere Zerwürfnis in der thailändischen Hütte war und es dabei vermutlich nicht um Sonnenmilch ging.

Samstag, 28. Januar 2006

Ha!

Jissn, da hast du mich also in dieses Netz gelockt oder besser: gebloggt und ich weiß immer noch nicht, was ich, edel umfächelt von einem dezenten Hauch British Racing Greens, hier tun werde... Aber ich lasse mich einfach mal auf dich ein... Ha! Wär doch gelacht!
Und hübsch isses hier ja. Passt zu dir.
baraC

So,

das ging ja recht schnell zusammenzubasteln. Auch wenn’s jetzt ein bisschen was wie das Eingangsschild von einem Verkaufsraum für britische Edelmobile ausschaut, wie baraC anmerkte. Fehlt nur noch eine klassische Bankerslamp, die beim Aufrufen der Seite sanftes Licht verströmt. Aber man kann nicht alles haben. Also jetzt noch den ersten Eintrag tippen, einstellen und weitersehen.

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Zuletzt aktualisiert: 31. Jan, 00:08

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