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Samstag, 11. Februar 2006

Es gibt diese Tage

an denen man so recht nichts mit sich anzufangen weiß und selbst das Lesen nicht die erhoffte Zerstreuung bringt. Dann ist es schön, das Zimmer abzudunkeln, eine Kerze zu entzünden und sich ganz auf ein Computerspiel einzulassen. In Thief beispielsweise schlüpft man in die Rolle des Meisterdiebes Garrett und huscht von Schatten zu Schatten durch eine mittelalterlich anmutende Stadt, stets die Geldbörsen der Wohlhabenden im Visier, immer auf der Hut vor den dümmlichen Stadtwachen. Ich spiele Thief seit einem Jahr immer mal wieder und habe herausgefunden, dass man durch vorsichtiges Agieren und geschickte Manöver die besten Erfolge erzieht. Also schleichen statt schlagen, warten und nicht gleich drauflos preschen. Ich versuchte auch die andere Variante, zog wie ein Berserker durch die Stadt, tötete jeden, der mich schräg ansah – auch Federvieh! - und wunderte mich später über die Fahndungsplakate, die plötzlich an allen Wänden prangten, die Aufschreie der Bürger „Da ist er!“ und die verstärkt umherwandernden Stadtwachen. Da blieb mir nichts anderes übrig, als mich in einer besonders schattigen Ecke zu verstecken und abzuwarten. Mitunter stundenlang. Die Stadt war groß, die Bürger aufgebracht, kurz: Garrett hatte verschissen und der Spielspaß war dahin. Heute bewege ich mich besonnen durch die verwinkelten Gassen, lösche Fackeln mit Wasserpfeilen, tätschle Hühner, plaudere freundlich mit den Marktschreiern und leere Schatztruhen nur, wenn die Besitzer die Köpfe abwenden, anstatt sie gleich abzuschlagen. Leider hat mich der allzu liebevolle Umgang mit den Geschöpfen in Thief etwas verzärtelt. Gerne vergesse ich meine Missionen, lehne mich lieber an den Marktbrunnen, ganz in die Betrachtung meiner Fußspitzen oder eines hübschen Türklopfers vertieft. Und als ich kürzlich vor einer alten Mine einen Zombie einsam im Geröll liegen sah, überkam mich grenzenloses Mitleid. Kurzerhand hievte ich mir den Rumpf über die Schulter und stapfte auf der Suche nach einer angemessenen Grabesstatt über die Hügel. Wer hätte ahnen können, dass das undankbare Aas auf meinem Rücken wieder lebendig werden würde? Es ging dann alles sehr schnell. Der Zombie stöhnte entsetzlich, richtete sich auf und ging in Angriffstellung. Davon überzeugt, die Sache friedlich lösen zu können, ließ ich mein Schwert stecken und drückte behende den Dialogknopf. Sekunden später war ich tot und fuhr beleidigt den PC herunter. Danach habe ich das Spiel monatelang nicht angerührt. Aber heute ist es wieder soweit und diesmal lasse ich Garrett brandschatzend und plündernd durch die Straßen ziehen, musikalisch untermalt von Wolf-Ferraris La Vita Nuova (op. 9) - Ha!

Jiss *dunkelt das Zimmer ab – entzündet eine Kerze – hasst Zombies*

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Zuletzt aktualisiert: 31. Jan, 00:08

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